Worum es geht

Der Kurs soll wie immer Berührungsängste abbauen. Ein Rad komplett aus Einzelteilen aufzubauen, dürfte für die meisten erst mal nach unüberwindbarer Hürde klingen, aber tatsächlich ist es halb so wild. Wenn man mal weiß, welche Schritte der Aufbau umfasst, kann man auch entscheiden, was man ggf. ausführen lässt und in welcher Reihenfolge man sinnvollerweise vorgeht.

Wobei alle mithelfen können: Die meisten Teile sind noch originalverpackt, zuerst machen wir also Bescherung und jede*r darf was auspacken. Wenn alles ausgepackt und ausgebreitet ist, muss natürlich auch der Abfall getrennt werden.

Zu allen anderen Schritten werden wir gemeinsam fachsimpeln, ausführen kann es aber immer nur eine*r. Hier mal ein grober Überblick:

• Sattel an die Stütze, Stütze in den Rahmen, Rahmen aufhängen
• Steuersatzschalen einpressen
• Gabelschaft messen, kürzen und Kralle einschlagen
• Gabel, Steuersatz, Vorbau, Lenker, Griffe montieren
• Innenlager einschrauben
• Kurbel und Pedale montieren
• Reifen, Schläuche, Kassette und Bremsscheiben auf die Laufräder montieren
• Laufräder einbauen
• Bremsen montieren, Leitungen ablängen und entlüften, Bremsen einstellen
• Schaltwerk montieren
• Kettenlänge bestimmen, Kette ablängen, aufziehen und schließen
• Schalthebel montieren und Schaltzug verlegen, Schaltung einstellen
• Raus aus dem Montageständer, Steuersatz justieren, Anbauteile ausrichten, Pedale festziehen

Die Laufräder sind fertig und dieses Rad erfährt nicht meine übliche Behandlung mit Wiegen aller Teile auf der Waage, deswegen sollten wir eigentlich in einem Tag fertig werden. Wie wir uns kulinarisch am Leben und bei Laune halten, klären wir rechtzeitig unter den Teilnehmer*innen.

Grob werden wir natürlich auch besprechen, warum alles zusammenpasst, obwohl ich den Rahmen am Schluss gekauft habe. Zur Anschauung werde ich da sicherlich noch das eine oder andere Teil griffbereit haben, um Unterschiede und Stolpersteine zu erklären.

Was wir bauen

Wie so viele Projekte basiert auch dieses auf Restteilen – hier einem übrig gebliebenen Laufradsatz. Vorangetrieben wurde die Idee durch die Endzeitstimmung in der Radbranche nach dem Corona-Hype mit Insolvenzen und Rabattschlachten. In dieser Phase habe ich einige Schnäppchen mitgenommen, darunter die SID SL Ultimate C1 aus dem ersten Werkstattkurs dieses Jahres und eine komplette SLX-Gruppe. Der Rahmen, ein Specialized Chisel Alu-Hardtail in Größe S, kam als Letztes dazu. Das Rad wird nach Fertigstellung zum Verkauf inseriert, da der nächste Gästerad-Aufbau schon längst in Planung ist.