Fahrtechnik kann man nicht dopen. Doping ist viel zu teuer, wo doch selbst MTB-Profis kaum was verdienen.
Der Tod eines Amateur-Bikers im September, der erst heute durch diverse Berichte einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde, zeigt auf tragische Weise, dass sich die MTB-Szene mit solchen Sprüchen nur selbst froh macht.
Erklärungen der Marke Zahnpasta-Verschwörung, verunreinigtes Rindfleisch oder “nur einmal ausprobiert” fallen wohl aus, wenn ein Sportler durch EPO zu Tode kommt und die Polizei noch vier weitere Dopingpräparate bei ihm findet. Ebenso ins Leere laufen bei einem 44jährigen Amateur gerne gebrachte Relativierungen bezüglich des wirtschaftlichen Drucks, weil nur an der Spitze genug Geld zu verdienen sei, oder der Erwartungshaltung der Öffentlichkeit und der Sponsoren.
Die traurige Wahrheit ist, dass Ego und Ehrgeiz offensichtlich ausreichen, sich mit allem vollzupumpen was der Arzneimittelmarkt und der eigene Geldbeutel hergeben. Also sollte man sich nicht allzu wohlig fühlen beim Rennen um den Kuhstall, wo es nicht mal den berühmten Blumentopf zu gewinnen gibt. Ich glaube jedenfalls nicht mehr daran, immer nur in fairem Wettkampf sauberen Gegnern gegenübergestanden zu haben.
Aus einem Artikel in der lokalen Presse vor über einem Jahr stammt das Zitat des kürzlich Verstorbenen, er reize manche Dinge gerne aus und gehe an seine Grenzen. Es bleibt nur die schwache Hoffnung, dass sich der ein oder andere Doper besinnt, bevor er seine eigene Grenze überschreitet.
Ja das ist schon stark, was da manche investieren. Für ein wenig Radeln.
Mein Beileid den Angehörigen.
Im Spiegel war ein Bild vom Grabstein, da stand irgendwas drauf von wegen “Leben auf der Überholspur” – fand ich irgendwie sehr befremdlich.
Im IBC gibts auch einen Thread zu dem Fall, ich hoffe mal die Redaktion greift das Thema wie dort angeregt noch auf.