April 2004 bis Oktober 2006 – Extralite F1 V4.0 2004

Schon vor den Zeiten meines Cannondale war es für mich Tradition, Teilelisten von meinem Traumbike zu erstellen, um für einen unerwarteten Geldregen gewappnet zu sein. Im Laufe der Zeit standen auf diesen Zetteln höchst unterschiedliche Kreationen, doch mit dem Cannondale begann die Zeit, wo die Zettel auch eine Spalte fürs Gewicht der Teile bekamen.

Spätestens beim Ghost war ich dem Leichtbau schon hoffnungslos verfallen und plante die Erleichterung dieses Rades. Das Ghost war grade mal drei Monate alt, da wurde ich zum Dienst am Rollstuhl eingezogen. Nachdem ich mal hochgerechnet hatte, was mich in den nächsten zehn Monaten an Sold erwartete, begann ich mit den Planungen für ein neues Rad. Dazu besetzte ich bei meinem besten Freund einen Rechner und recherchierte über Monate im Internet. Dann begann nach und nach das Bestellen der Teile, die ich zu meinem besten Freund schicken ließ, um nicht von meinen Eltern genervt zu werden, ich solle doch nicht soviel Geld ausgeben.

Im Frühjahr 2003 beendete ich meinen Zivildienst und hoffte auf die baldige Fertigstellung meines Extralites. Es fehlten nicht mehr viele Teile, und so fuhr ich die ersten Rennen auf dem Ghost mit der ausgenudelten SID aus dem Cube, weil die neue SID schon im Extralite verbaut war. Die Saison endete dann frühzeitig mit der Diagnose einer chronischen Mandelentzündung. Als Leichtbauer ließ ich mir natürlich sofort begeistert die Mandeln entfernen, ohne genau zu wissen, wieviele Gramm das gespart hat. Die Saison war jedenfalls im Eimer und so war es dann auch nicht weiter schlimm, dass sich die Vollendung des Extralite weiterhin verzögerte. Erst im April 2004 stellte ich mein Bike fertig und nutzte die Gunst der Stunde, als mein Vater sich einen ziemlich teuren Plattenspieler gegönnt hatte, um das gute Stück meiner Familie zu präsentieren.

In drei Jahren fuhr ich immerhin einen Sieg ein und vier weitere Podiumsplätze ein, dazu noch ein paar Plätze neben dem Podium. Dann kam die Pannenserie und nach nur knapp 5000 km im ausschließlichen Sommer- und Renneinsatz hatte ich ein Einsehen und erlöste das arg gebeutelte Bike von seinen Qualen.

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