Nachdem die schweren XTR-Schnellspanner gestern für Entsetzen sorgten, gibt es heute mal was wirklich leichtes. Ausnahmsweise nicht aus Japan, sondern aus Italien sind die Kettenblätter mit zusammen nur 77,1g.
Shimano verschläft ja traditionell jegliche Trends und bringt vielleicht 2011 eine Zweifach-XTR-Kurbel, dabei ist das Thema eigentlich ein alter Hut. Zu Zeiten der 5-Arm-Kurbeln mit Compact-Lochkreis war ein kleinster Gang von 29 zu 34 möglich, die Kettenlinie passte man mittels schmälerem Innenlager an. Mit dem Umstieg auf 4-Arm und die außenliegenden Hollowtech II Lager war dann erst mal Feierabend mit Individualismus. Fuhr man nur mit den beiden großen Originalblättern, blieb eine mehr als bescheidene Kettenlinie und ein kleinster Gang von 32-34. Letzteres wollte Extralite mit einem aufwändig gefrästen 30er Kettenblatt beheben, meiner Meinung nach eher wenig erfolgreich.
Irgendwann kam dann jemand auf die Idee, die Kettenblätter einfach eine Position weiter nach innen zu rücken. Damit sind wegen des kleineren Lochkreises auf der inneren Position kleinere Blätter möglich und zumindest das große Blatt auf der mittleren Position lässt sich ohne übermäßigen Kettenschräglauf mit allen Ritzeln kombinieren.
Meine letztjährige Kombination nach diesem Prinzip aus Specialité TA Kettenblättern mit 42 und 28 Zähnen hat zwar super geschaltet, trotz Nachbearbeitung blieb die Waage aber in der Summe bei 96,1g stehen. Leichtere Blätter mit 42 und 28 Zähnen gab es aber in konventioneller Bauart nicht von ein und demselben Hersteller und Fabrikate mischen oder ein 27er Blatt fahren wollte ich nicht. Die einzige Möglichkeit, die blieb, seht Ihr unten auf der Waage: Ein Extralite OctaRamp Gara.
Sicherlich ist das ein krasser Kontrast zu den bombensicheren Shimano-Teilen, aber es sprechen genügend Gründe dafür, der Kombi eine Chance zu gewähren. Nicht nur das Gewicht der Kettenblätter selbst ist recht gering, man benötigt auch nur noch vier Kettenblattschrauben. Muttern werden nicht mehr gebraucht, die Gewinde sind im Kettenblatt integriert und reichen in die Kettenblattaufnahme der Kurbel hinein, was der Stabilität sicherlich nicht schadet. Das große Kettenblatt ist nicht gerade, sondern ein wenig nach außen versetzt. Das verschafft etwas Platz zur Kettenstrebe und verhindert, dass die Kette am großen Blatt schleift, wenn kleines Blatt und kleinstes Ritzel gefahren werden.
Aber grau ist alle Theorie, ich werde auf jeden Fall Bericht erstatten, sobald ich einige Testkilometer zurückgelegt habe. Als Alternative liegen noch die alten Specialité TA Blätter bereit, zur Not kommen die wieder zum Einsatz.