Die Liste der noch ausstehenden vorzustellenden Räder beginne ich mal mit einem Bike abzuarbeiten, das eine relativ kurze Geschichte ohne tausend zwischenzeitliche Umbauten und Verflechtungen mit anderen Rädern aufzuweisen hat. Es handelt sich um mein ungefahren wieder verkauftes Gästerad basierend auf einem BXT 077 Carbon-Fully-Rahmen aus China.

Geschichte

Die ursächliche Überlegung war, dass Mountainbiken ein Hobby ist, das zumindest meiner Meinung nach eine recht hohe Anfangsinvestition benötigt, um überhaupt Freude daran zu finden. Für mich geht es so bei den 700€-Hardtails vom Versender ganz zaghaft los, aber da hat man auch noch keine brauchbaren Reifen, griffige Pedale, einen bequemen Sattel oder ordentliche Griffe, ganz zu schweigen von dem sonstigen Krempel den man noch so braucht. Einfach mal eine vierstellige Summe auszugeben ist einfach steil für einen Anfänger, der nicht mal weiß, ob ihm das Spaß machen wird. Nachdem das Inspired Skye verkauft war, war Platz im Keller, um dafür ein Rad bereitzuhalten. Weil dann aber Corona ins Spiel kam, habe ich es verkauft, bevor jemand die Gelegenheit hatte, es zu fahren.

Zielsetzung

Nachdem das Straßenrad auf die Rolle gewandert war, blieb ein Laufradsatz übrig – leider noch non-Boost. Alles andere sollte aber auf einem aktuellen Stand sein, nicht bleischwer, farblich dezent und nicht übertrieben teuer werden. Außerdem wollte ich einfach mal mit bestimmten Teilen eigene Erfahrungen sammeln und natürlich einen simplen, problemlosen Aufbau durchziehen. Ich habe die Teile nicht mal gewogen, deswegen gibt es auch keine Teileliste und keinen OneDrive-Ordner mit Fotos.

Rahmen & Fahrwerk

Ich war neugierig darauf, mal einen China-Carbon-Rahmen aufzubauen, es wurde dann der BXT 077 in Größe S. Es hat zwar etwas gedauert, bis er hier war, aber im Grunde war das alles problemlos. Die Gabel, eine Reba mit 120mm Federweg, habe ich aus Ersatzteilen aufgebaut, weil bike-components gerade welche für wenig Geld abverkauft hatte und ich mich ja bekanntermaßen so ein ganz klein wenig mit Ersatzteilkatalogen von RockShox beschäftige. Weil ich als Dämpfer den Monarch XX ohne Fernbedienung sehr günstig bekommen hatte, bekam die Gabel auch die zugehörige Motion Control mit XLoc FullSprint für vorne und hinten. Die Innenverlegung der Züge war unterm Strich nicht so schlimm wie befürchtet, ein Fan davon bin ich aber weiterhin nicht.

Schwarzer Rahmen, weiße Gabel

Lenkzone

Neben dem Steuersatz aus dem Lieferumfang des Rahmens besteht die Lenkzone weitgehend aus Syntace-Teilen, zum Teil aus dem Fundus. Die Griffe sind die Cannondale Team SL, die ich eigentlich immer auf Vorrat hatte. Aus Gründen der Ergonomie und Integration wird die Stütze mit dem Shimano-Hebel SL-MT800 angesteuert. Eine Knog Oi Klingel hatte auch noch Platz. Die Züge und Leitungen blieben eher großzügig, um Spielraum bei der Anpassung der Sitzposition zu haben.

Cockpit-Ansicht

Sitzzone

Die beim Rahmen mitgelieferte Sattelklemme von BXT blieb dran, sie hält eine günstige RFR-Variostütze und den daran befestigten Einsteiger-Sattel von Selle Italia. Ursprünglich war ein Bontrager Ajna Pro WSD Sattel in 144mm Breite mit Carbonstreben verbaut, aber den wollte ich nicht mitverkaufen – der bleibt erst mal im Fundus, ich könnte ihn ja mal brauchen.

Eher günstig: Sattel und Stütze

Antrieb

Die 170er Kurbel und das ovale 30er Kettenblatt sind angepasst auf die Rahmengröße S. Pedale waren mal leichte HT Flatpedals in einer schwarzen Limited Edition, aber die habe ich nicht mitverkauft. Kette und Ritzel sind wie die Kurbel und einige andere Teile aus der aktuellen 8100er Deore XT, weil ich auch mal 12fach von Shimano anfassen wollte.

Deore XT mit ovalem Kettenblatt

Schaltung

Passend zum Antrieb sind Schaltwerk und Schalthebel natürlich auch aus der Deore XT 8100.

Deore XT 12fach

Bremsen

Starke, leicht dosierbare Bremsen bieten Einsteigern mehr Sicherheit, deswegen habe ich der BR-M8120 Vierkolbenbremse den Vorzug gegeben. 180mm/160mm scheinen mir völlig ausreichend für ein Bike mit Ausrichtung auf sportliche Touren.

Laufräder

Das ganze Rad ins Rollen brachten in jeder Hinsicht die Laufräder. DT Swiss 240s Naben mit 54er Zahnscheiben im Freilauf sind bei der kleinen Übersetzung angebracht, damit man nicht gefühlt ins Leere tritt. Die Speichen sind günstige CN mit Alu-Nippeln, die Felgen die damals aktuellen notubes Crest MK3. Die Reifenkombi Conti X-King und RaceKing Protection ist tubeless montiert und bietet einen guten Kompromiss aus Grip und Rollwiderstand.

DT 240s, Crest MK3 und Conti Silverline

Farbgestaltung

Die Reifen sind natürlich aus der Silverline, die roten Sag-Ringe habe ich ausnahmsweise drangelassen als Farbklecks und mit der DT-Achse vorne auch das bisschen Eloxalrot von der hinteren Steckachse aufgegriffen. Rot ist ja fast allgegenwärtig auf Fahrradteilen, insofern passt das dann noch, wenn z.B. mal ein anderer Syntace-Vorbau mit rotem Logo nachgerüstet wird oder mit ein paar Schrauben, Spacern oder einer Sattelklemme in Eloxalrot das Erscheinungsbild aufgepeppt wird. Ich habe mir echt keine Mühe gegeben, man sieht ja auf einem Bild oben, dass sogar die leicht goldenen Prägungen auf den Shimano-Bremsleitungen noch sichtbar sind.

Probleme & Lösungen

Das größte „Problem“ war es noch, einen Flaschenhalter im Fundus zu finden, der auf dem engen Raum funktioniert, aber da konnte mein Schwager aushelfen. Ansonsten war es ja exakt der Plan, dass dieser Aufbau keine Probleme mit sich bringt.

Flaschenhalter mit seitlichem Zugang

Wie es fährt

Ich bin es nur ein paar Meter durch den Garten gerollt und es ist mir ja auch zu klein, insofern kann ich kein Urteil darüber fällen. Von der neuen Besitzerin habe ich jedenfalls keine Beschwerden gehört und mit halbwegs aktueller Geometrie und dem akzeptablen Gewicht von unter 12kg mit Pedalen habe ich auch nichts anderes erwartet.

11,48kg ohne Pedale

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