Während ich wieder einigermaßen fleißig trainiere, war auf dieser Seite ein wenig Winterschlaf angesagt. Und da Winter in diesen Tagen das Wort der Stunde ist, passt es natürlich ganz gut ins Bild, dass ich Euch heute mein Winterrad vorstellen möchte.

Mein letztjähriges Gefährt habe ich Euch völlig zu Recht vorenthalten, da es sich um ein uraltes Stahl-Starrbike handelte, mit dem ich äußerst ungern gefahren bin. Mangels Alternative – das Spark RC wurde ja erst Ende März fertig – war auch mein Kilometerstand im Frühjahr dementsprechend niedrig. Diesen Winter sollte alles besser werden und auf Grund einer günstigen Gelegenheit wurde es doch deutlich dekadenter als ursprünglich beabsichtigt.

Die Erfahrungen der letzten Jahre haben mich zwei Dinge gelehrt: Zum einen ist es unnötig kostspielig, das teure Bike durch die kalte Jahreszeit zu quälen, zum anderen sollte einem das Trainingsmaterial nicht den Spaß an der Sache noch mehr verderben als die widrigen Witterungsbedingungen. Wenn man nicht über Winter billige Teile an den edlen Rahmen schrauben will, muss also ein Zweitrad her.

Im Idealfall ist das Fahrverhalten beider Bikes so ähnlich, dass man sich nicht erheblich umgewöhnen muss. Das geht natürlich am besten, wenn man geometriegleiche Rahmen und Anbauteile benutzt. Daher habe ich immer mal wieder ein Auge auf den IBC-Bikemarkt und eBay geworfen, um vielleicht ein gebrauchtes Spark in der Alu-Version aufzutreiben. Glücklicherweise fand ich keins, sondern nur ein Spark Contessa mit Carbonrahmen zum Schnäppchenpreis:

Auf Grund der hohen Preise für die Formen haben die Carbon-Contessas die gleiche Geometrie wie die Herrenmodelle und unterscheiden sich nur durch die Farbgebung. Eigentlich wollte ich die Farbe zuerst so belassen, weil ich so wenig Arbeit wie möglich in den Aufbau stecken wollte. Es wurde mir aber recht schnell klar, dass ich doch ziemlich viel austauschen würde und dass es einige Zeit dauern würde, alle Teile gebraucht oder sehr günstig aufzutreiben. Letztlich wollte ich auch mal einen Carbonrahmen selbst entlacken, also mussten die rosa Streifen und pinknen Schriftzüge doch weichen. Mit der Contessa-Lackierung verschwand auch eine sinnvolle Modellbezeichnung, daher die Benennung als „Spark C“.

Alle nicht benötigten Teile wurden direkt verscherbelt, der Fundus nach Brauchbarem durchsucht und das ein oder andere Schnäppchen geschossen. Letzlich blieben neben Rahmen und Gabel nur noch Schaltwerk, Schalthebel, Kassette, Kette, Bremsen und Kettenstrebenschutz von der Ausgangskonfiguration übrig. Das Ergebnis wiegt nun laut Teileliste 10367,5g wie auf dem Bild zu sehen mit Tacho und Rücklicht:

Für größtmögliche Übereinstimmung sind Sattel, Cockpit und Übersetzung 1:1 von meinem Spark RC kopiert. Das Fahrwerk besteht aus einem modifizierten Rock Shox MC3.R Dämpfer und einer Reba SL, die wie gewohnt über einen gemeinsamen Hebel blockiert werden können. Dank Felgen aus dem Fundus und etwas Auktionsglück bei den Naben haben die Laufräder mit knapp 1460g (XTR 965/DT Revolution/Alu-Nippel/AmClassic MTB 350) nach Abzug der Erlöse der Originalteile weniger als 50 Euro gekostet.

In Sachen Farbe habe ich es nicht ganz so übertrieben wie am RC und so finden sich immerhin zwei rot eloxierte Teile an Gabel und Dämpfer, aber für lackierte Sattelstreben und in Abflussreiniger vom Eloxal befreite Lockout-Kleinteile hat es doch noch gereicht.

Alles in allem ist ein Rad herausgekommen, das ich fast genauso gerne fahre wie mein Rennbike. Vielleicht wären diesen Winter ein Paar Langlaufski auch eine vernünftige Investition gewesen, aber ich glaube, dass sich mein neues Winterbike als Motivation für viele Trainingseinheiten in der nächsten Rennsaison durchaus auszahlen wird.

Update

Die Teileliste findest du hier:  Scott Spark C
Alle Bilder der Einzelteile auf der Waage findest du hier: OneDrive-Order Scott Spark C

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