Dieser Rennbericht zum Stadtrennen in Traben-Trarbach ist gleichzeitig auch schon mein Abschlussbericht zum diesjährigen EMC. Der letzte Lauf findet einen Tag nach dem Saarschleifen-Bike-Marathon in Orscholz statt, wo ich die Langdistanz in Angriff nehmen werde – einen Tag danach werde ich nichts tun, was körperliche Bewegung erfordert, geschweige denn ein CC-Rennen fahren.

Vor dem Start musste ich erstmal ein Missverständnis klären: Bei dem übermotivierten jungen Mann, der sich in der ersten Abfahrt beim EMC in Mehren vor mir auf die Nase legte, handelte es sich um Steffen H. aus H. und nicht um Jens K. aus A. Im Verlaufe des Gesprächs mit letzterem erfuhr ich noch von seiner Verwandlung vom Nichtsportler (bis vor einem Jahr war er noch Fußballer) zum Rennfahrer. Da kann ich nur sagen: Respekt!

Nach ein wenig Hin- und Hergeeiere vor Beginn wurde dann in Traben-Trarbach tatsächlich nach Klassen geordnet aufgestellt. Die Lizenzklassen waren diesmal quantitativ nicht so stark besetzt, so dass ich relativ weit vorne stand. So richtig davon profitieren konnte ich nicht unbedingt. An den ätzenden Asphaltanstiegen wurde ich ziemlich zügig nach hinten durchgereicht, bergrunter war überholen nur stellenweise möglich.

Die Strecke war laut meinem Tacho 900 m länger und hatte 30 Hm mehr als angegeben. Ob es da eine kurzfristige Änderung gab, um das zu erwartende große Starterfeld auf mehr Strecke zu verteilen, weiß ich aber nicht. Jedenfalls wäre der Kurs ohne den zweiten Teil des Anstiegs perfekt gewesen. Perfekt war Berichten zufolge angeblich auch die Streckensicherung, was ich nur auf biologisch angebaute und fair gehandelte Tomaten auf den Augen zurückführen kann. Die schnelle Wiesenabfahrt führte senkrecht auf einen nicht abgesicherten Drahtzaun, Streckenposten waren dort oben weit und breit keine zu sehen, Flatterbänder waren an den früher in Prüm immer schon als lebensgefährlich bemängelten Eisenstangen befestigt etc. Immerhin standen im Innenstadtbereich einige Streckenposten, die die Kollateralschäden an uneinsichtigen Fußgängern in Grenzen hielten. Insgesamt war die Streckensicherung aber eher nach dem Motto „Wird schon nix passieren“.

Passiert ist auf jeden Fall in der fünften Runde irgendwas mit meinem Schaltwerk. Wieso weshalb warum, weiß ich nicht, aber auf einmal war die Spannung im Schaltkäfig weg, was zum völligen Verlust der Kettenspannung führte. Damit war eine Weiterfahrt unmöglich und der EMC 2009 für mich beendet. Immerhin scheint am Schaltwerk nichts kaputt zu sein, ich habe es am gleichen Abend noch zerlegt und wieder zusammengebaut. Noch größer wurde der Frust daher erst einen Tag später, als mir auf der Frustabbau-Tour die (möglicherweise vorgeschädigte) Kette gerissen und aus unerfindlichen Gründen die obere Leitungsführung abhanden gekommen ist.

Ein wirkliches Fazit zum EMC 2009 will ich eigentlich gar nicht ziehen. In Bekond war das Wetter scheiße, in Mehren war die Strecke scheiße, in Traben-Trarbach war mein Ergebnis scheiße und zu guter letzt ist die Terminwahl für Altlay scheiße. Merke: Irgendwas zum Meckern findet man immer. Und trotzdem werde ich sehr wahrscheinlich auch 2010 wieder beim EMC am Start stehen, weil der Tälercup und der jährlich umbenannte Bonnekessel-Cup, wie auch immer er grade heißen mag, einfach viel zu weit weg sind und so früh im Jahr ansonsten kaum Rennen sind.

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